Frühjahrskonzert am 13.04.24

Chöre verbreiten Urlaubsgefühle

Chorgemeinschaft Eintracht Lonsingen und Sängerbund Kohlstetten waren musikalisch auf Reisen ST.JOHANN-WÜRTINGEN.

Im großen Saal des Kommohauses in Würtingen starteten sie am Samstag in Richtung Süden mit dem Lied »Deutsche Bahn« von den Wise Guys, geleitet von Regine Bauder, die ihr Debüt als Vizedirigentin gab. Chorleiterin Mari Vihmand hatte den Titel arrangiert und begleitete am Flügel. Spannend wurde es dann mit Peter Rubin und seinem Song »Wir zwei fahren irgendwo hin«. Klar, nach Italien. Das Wirtschaftswunder spiegelte sich in dem vielfach gecoverten »Komm ein bisschen mit nach Italien« wider, wie Katja Spinnler wusste.

Die Jugendreferentin im Chorverband Ludwig Uhland deckte in ihrer Moderation einige Hintergründe zu den Liedern auf. So auch, dass Caterina Valente, Peter Alexander und die Zuckerwatte Combo darin schon von einer Nacht in San Remo träumten, die nie zu Ende gehen möchte. Oder dass Adriano Celentano mit »Azzurro« großen Erfolg hatte und sich auch die Toten Hosen an den Hit wagten. Passend dazu präsentierte Spinnler die Langspielplatten mit den Hits, umrahmt von Sonnenschirm, Koffer und Urlaubsutensilien.

Einen Treffer landete die Chorgemeinschaft auch mit »Erstes Morgenrot«, das bei Besuchern an Alexandra erinnerte, die Stimme der Sehnsucht in melancholischen Liedern. »Was ist der perfekte Moment?« Das fragte die Moderatorin das Publikum. Die Antwort ergab sich aus dem gleichnamigen Lied, in dem Max Raabe keinen Finger krumm macht, sich nochmal umdreht und wieder zudeckt und überhaupt: »Der perfekte Moment wird heut‘ verpennt.«

Großer Kispel - wenig Sänger

Auch dieses Arrangement stammte von Mari Vihmand, und auch das Lied "Glück" hatte sie extra für die Chöre arrangiert. Die selbstständige estnische Komponistin studierte an der Musikakademie in Tallinn und hat sich vor 25 Jahren in Bad Urach niedergelassen. Mit ihrer Kammermusik und Orchesterwerken hat sie sich inzwischen einen Namen gemacht. Ihre Liebe gilt aber auch dem Gesang, sie leitet drei Chöre. "Der Kispel ist so groß, aber es gibt wenig Sänger", bedauert sie. Die Chorgemeinschaft Lonsingen-Kohlstetten habe sie bei der Zusammenstellung des Programms mit einbezogen, nach Wünschen gefragt. Zustande kam ein Potpourri aus Liedern, die Reisefieber auslösen und Sehnsucht nach der Ferne wecken. Ergänzt werden sie mit Kompositionen, in denen es um wichtige Sachen geht: "Schenke ein Lächeln, "Liebe das Leben", Udo Jürgens' "Was wirklich zählt auf diese Welt" oder "Auf das, was da noch kommt" von Max Giesinger. Mit den Musikflöhen auf in den Süden

In den Süden Amerikas und nach Neuseeland verschlug es die Musikflöhe in ihren Liedern. Der Kinderchor, geleitet von Veronika Müller, erntete viel Beifall für seine Darbietungen, zum Beispiel »Ich liebe den Frühling« und »Wir werden immer größer«. Als Knüller erwies sich das Klatsch- und Bewegungslied in der Sprache der Maori »Epo i Tai Tai E«. Selbst das Publikum ließ sich zum Mitmachen bewegen, vor allem zu einer Zugabe. Oder beim »Vitamine Cha-Cha-Cha«, bei dem die Kids Früchte aufzählten, deren Säfte sie lieben, aus denen sie Kräfte holen. Die gab es dann kombiniert mit Süßigkeiten im Anschluss an ihren Auftritt als Anerkennung. »Der Kinderchor gehört zur Chorgemeinschaft, steht aber für alle Kinder offen, die gern singen«, betont Müller.

(Gea)
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